Eigentlich wollte die Dritte bei der Heimspielpremiere sechs Punkte einfahren. Geworden sind’s nur vier. War das Training schuld?

Nach außen wirkt alles harmonisch. Doch was denken die noch anwesenden Spieler hier wirklich. Anatoli Tissen ist hier schon längst abgereist...
Werner Lorant lässt grüßen
Angriffe bis zum Umfallen, Annahmen ohne Ende, Linienläufe als Strafe und reichlich Rumpfkraftübungen vorweg – das, was insbesondere die Außenangreifer der 3. Herren im Abschlusstraining am Donnerstag durchmachen mussten, hatte in den Augen der Betroffenen nicht mehr viel mit fokussierter Spieltagsvorbereitung zu tun. Bis tief in die Nacht (Freitag war ja Feiertag) wurde im Rahmen des monatlichen Pizzaessens über die harten Trainingsmethoden diskutiert – aber auch darüber, wer das ganze Essen und die Getränke bezahlt.
Darüber sprach am Samstag allerdings niemand mehr, wohl aber über die Belastungssteuerung. Denn während die Dritte nach einem äußerst holprigen Start im ersten Spiel gegen SV Union Lohne relativ souverän mit 3:1 (25:23, 25:13, 15:25, 25:17) gewann, gab es in den ersten beiden Sätzen des zweiten Spiels für die VfLer nichts zu holen. Erst ab Satz drei entwickelte sich aus Lintorfer Sicht gegen die Emder Volleys eine schöne Partie. Doch am Ende eines teilweise oberligareifen Duells (Zitat eines fachkundigen Zuschauers) mussten sich Felix Prummer und seine Mannschaft mit 2:3 (18:25, 21:25, 25:23, 25:15, 13:15) geschlagen geben.
Nicht nur deshalb flammte die Diskussion um das harte Training wieder auf. Insbesondere Anatoli Tissen und sein Kollege Niklas Brockmeyer schienen mehr als gezeichnet von der intensiven Abschlusseinheit am Donnerstag. „Wer uns so schleift, muss sich nicht wundern, wenn wir am Wochenende nicht liefern“, so der ehemalige Zweitliga-Außenangreifer.
Bewusst über dem Limit trainiert?
Tissen vermutet, dass der Übungsleiter der Abschlusseinheit, Jens Bösmann, ganz bewusst die wichtigen Außenangreifer hart trainieren ließ – und sich gleichzeitig selbst schonte. „Schon komisch, dass ausgerechnet wir, die potenziellen Kandidaten für den Ho-Mann of the Match, im Vorfeld so hart ranmussten. Und am Ende schnappt er sich dann selbst die Trophäe. Da brauch’ mir keiner mit Zufall kommen …“, fabulierte sich der sichtlich angeschlagene Tissen direkt nach dem Spiel in Rage.
Da verwundert es nicht, dass einige Spieler am Samstag schon mit dem ehemaligen Trainer der 1. Herren, Stefan Hahler, auf dem Brockumer Markt bei intensiven Gesprächen gesichtet wurden …

