Dritte Herren trotz Sieg geschockt!
Der ungefährdete Sieg gegen die Tecklenburger Land Volleys geriet am Ende fast zur Nebensache. Vielmehr hatte die Mannschaft noch den Schock zu verdauen, den die nächste Verletzung von Mark ausgelöst hatte. Glücklicherweise konnte das Team den Schrecken darüber während des Matches hintenan stellen.
Nicht schon wieder Mark, mag sich der ein oder andere gedacht haben, als der technisch brillante, aber hin und wieder doch relativ verletzungsanfällige Allrounder nur 3 gespielte Punkte nach seiner Einwechslung in Satz eins mit einem „mark“-erschütternden (Achtung: Wortspiel!) Schrei in sich zusammensackte. Nach einer Abwehraktion hatte es diesmal weder Knie noch Schulter erwischt, dafür war der Daumen extrem in Mitleidenschaft gezogen. Die umgehend durchgeführten „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ des gesamten Teams konnten die akuten Schmerzen zwar nicht stoppen, zeigten aber, wie sehr sich die Mannschaft aufeinander verlassen kann. Ein besonderer Dank geht in diesem Zusammenhang an Ben, der sich in dieser Situation insbesondere wegen seines Einfühlungsvermögens hervortat und sich auch weit nach dem Spiel in rührender Art und Weise um den Verletzten kümmerte. Danke, Ben!
Aber nun zum Match. Angereist als ungeschlagener Tabellenführer war von vornherein klar, dass die „Fantastischen“ die Favoritenbürde tragen würden. Und das klappte auch im Verlauf des gesamten Spiels ziemlich gut. Der Spitzenreiter lieferte sicher keine überragende Spitzenleistung ab, es reichte aber doch jederzeit, den Gegner auf Distanz zu halten. Mit einer erwachsenen Spielweise wurden die beiden ersten Durchgänge mit jeweils 25:22 gewonnen. Die im Spielberichtsbogen angegebenen 158 Minuten für Satz eins müssten im Übrigen nochmal hinterfragt werden. „Das hört sich alles knapper an, als es eigentlich war“, schätzt Simon der Vollstrecker die durchaus engen Sätze realistisch ein. „Wir haben schon mal mehr Feuerwerk abgebrannt, aber wenn Du das nicht brauchst, reicht manchmal schon eine Wunderkerze, um alles ins rechte Licht zu rücken“. Diese weisen Worte des philosophisch veranlagten Mittelangreifers sagen in einem Satz, wozu andere einen ganzen Spielbericht brauchen. Satz drei spiegelte mit 25:14 dann die eigentlichen Kräfteverhältnisse etwas genauer wieder.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind wieder ohne Satzverlust geblieben. Nächstes Wochenende geht es dann gegen die Vierte, die gegen uns immer noch ein Quäntchen mehr Ehrgeiz an den Tag legt und niemals unterschätzt werden darf. Ein ganz wichtiges Spiel! Die werden heiß sein wie Frittenfett, und das müssen wir auch! Aber natürlich schielen wir schon mit einem Auge auf den letzten Spieltag, wenn es gegen Lohne heißt: Alles oder Nichts! Bis dahin wollen wir sauber durchkommen und ohne Satzverlust bleiben. Wir sind auf einem guten Weg, mehr aber auch auch nicht“, äußert sich Simon weiter weise.
Das mit 13 Aktiven angereiste Team hat mittlerweile eine beeindruckende Siegesserie hingelegt, die auch in den Parallelligen ihres gleichen sucht. Trotzdem kann bei einer Niederlage am letzten Spieltag der Spitzenplatz noch abgegeben und damit der Aufstieg vermasselt werden. Eine verrückte Konstellation.
Was gab es sonst noch zu vermelden aus Tecklenburg? Die vom gegnerischen Trainer verliehene Auszeichnung zum Ho-Mann des Spiels konnte diesmal Flocke einheimsen, dem diese Ehrung zum dritten Mal in seiner langen, aktiven Karriere zuteil wurde, also noch nicht sooo wahnsinnig oft. „Flocke war einfach unglaublich cool, eine Quote von nahezu 90% über Diagonal, Wahnsinn! So gut habe ich ihn noch nicht gesehen“, lobt Mark den jungen Familienvater in den Himmel. „Ich hatte auf der Bank genug Zeit und Muße, mir seine Performance ganz genüsslich reinzuziehen, wirklich eine Augenweide!“
Ein weiterer, der wieder einmal eine ganz starke Leistung zeigte, war Ben. Der junge Zuspieler mausert sich langsam aber sicher zu einer unverzichtbaren Größe im Team der Dritten. Kontinuierlich verlässliche Passlängen, fast immer richtige Entscheidungen und geile Aufschläge, tolle Abwehraktionen sowie gutes Blockspiel runden als Kirsche auf dem Sahnehäubchen sein Leistung ab, und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Völlig zu Recht erhielt der auch charakterlich in die Zuspieler-Rolle passende Bueraner den goldenen Hammer überreicht.
Nicht unerwähnt soll an dieser Stelle bleiben, dass mit Leon Sienkamp nach langen Jahren Abstinenz ein alter Bekannter den Weg in die Volleyball-Abteilung des VfL zurückgefunden hat. Leon trainiert seit Monaten im Team der „Fantastischen“ mit und hat nun seinen ersten Einsatz bekommen, einen sehr erfolgreichen zudem!
…und Patrick findet sich nach einer langen Pause wg. diverser Verletzungen wieder langsam in seine schon in früheren Jahren mit Bravour ausgefüllte Libero-Rolle ein. Eine Position, die seinem geschundenen Körper und dem Wunsch nach aktivem Volleyball ziemlich entgegen kommt.
Die Chronistenpflicht gebietet es noch mitzuteilen, dass die Verletzung von Mark nicht ganz die Schwere hat, wie ursprünglich angenommen. Er wird noch die eine oder andere Trainingseinheit aussetzen müssen, hofft aber, zumindest am letzten Spieltag wieder dabei zu sein. Das ursprünglich vermutete Karriereende ist jedenfalls noch lange nicht in Sicht!